Etwas Geschichte ...

Es ist  	bekannt, dass bereits vor 2000 Jahren Leben an der Elbe war und Menschen in der allereinfachsten Weise am Uferrand auf Inseln und Wurten siedelten. Doch erst tausend Jahre später legte eine Urkunde aus dem Jahre 1059, als erste schriftliche Überlieferung, Zeugnis ab von einer  	Entwicklung, die lange vorher begann.
Das Datum der Urkunde, in der erstmalig die Orte Tuinunfliet (Twielenfleth) und Wrtfliet (Wöhrden) auftauchen, dient als Grundlage für die 900-Jahr-Feier des Ortes am großen Strom.
In der Jubiläumsfestschrift von Rektor i. R.H. P. Siemens heißt es u. a. über Herkunft und Bedeutung der Urkunde: "Erzbirschof Adalbert, der bedeutendste aller bremischen Kirchenfürsten (1043-1072) wollte sein Bremen zum Mittelpunkt der nordischen Mission machen. Es sollte an Glanz und an Pracht der Hofhaltung alle deutschen Erzbistümer übertreffen.
Wie der Papst in Rom, strebte auch er nach weltlicher Macht, nach Reichtum und Besitz und traf dabei auf den erbitterten Widerstand der sächsischen Herzöge. So sollte die Schenkung der Frau Riquur nur seine Macht vergrößern.
Die Christenheit des elften Jahrhunderts lebte damals in Weltuntergangsstimung. Jeden Augenblick konnte das Jüngste Gericht über die sündige Menschheit hereinbrechen; dann würde ein schrecklicher Engel über die Erde kommen, die Posaune des Gerichts am Munde und die Fackel des Weltbrandes in der Hand. Man konnte sich nicht genugtun mit Übungen der Reue und Buße, zur Sühne und Selbstpeinigung. Todesangst   bemächtigte sich der Gemüter vor den entsetzlichen Höllenqualen.
So mochte es  auch der vornehmen und reichen Frau Riquur gehen, die sich gegen die Gebote der heiligen Kirche vergangen hatte. Sie hatte wohl als Nonne die Klostergelübde gebrochen und ihr Versprechen nicht gehalten, ihr irdisches Gut der Kirche zu überlassen. Um die Fürbitte der Kirche zu erlangen, vollzog sie nun die Schenkung und unterzog sich der vorgeschriebenen Bußübungen im Kloster Heeslingen.
Großzügig gewährte ihr Adalbert ein reichliches Altenteil aus acht Bauernschaften, zehn Talenten aus Korn mit dazugehörigen Schmalzehnten. Unter diesen Orten, d. h. Bauernschaften, sind auch die drei Altländer Jubiläumsorte aufgeführt, nämlich Tuinunflieth, Wrtflilet (Wöhrden) und Heslewarther.  	Das erwähnte Wrtlieth kann nur Wöhrden sein; denn heute  	gehört dazu noch ein alter Weg von Wöhrden nach der  	Twielenflether Kirche, der unter dem Namen Wördenfleth in der Gemeinde bekannt ist.
Unter dem Datum vom 16. Juli 1059 erhält nun diese Urkunde die Schenkung einer umfangreichen Grundherrschaft, die als Streubesitz sich von Dithmarschen bis zur Niederweser und zur Niederelbe und zum Orte Statho ersteckt; dazu gehören Ackerflächen, Gebäude, Wiesen, Gewässer, Mühlen, Wälder, Fischerei- und Jagdrechte, die Hörigen beiderlei Geschlechts, Lasten und Einkünfte u. dgl. Die ganze Schenkung hatte also einen sehr hohen Wert.
(weitere Recherchen)
Riquur von Stade steht mit Twielenfleth historisch in Verbindung, da die  Ortschaft Twielenfleth und angrenzende Regionen zur Zeit von Riquurs  Schenkungen im 11. Jahrhundert zum Einflussbereich der Kirche und der  Stadt Stade gehörten. Twielenfleth zählt zu den ältesten Dörfern im  Alten Land und wird in mehreren regionalen Quellen als Teil der Gebiete  genannt, die mit den kirchlichen Stiftungen und Entwicklungen während  Riquurs Zeit verknüpft waren.
 -  Die Gründung von Twielenfleth wird auf das Jahr 1059 datiert, zeitgleich mit Riquurs bekannten Aktivitäten im Raum Stade.
- Kirchlich gehörte Twielenfleth ursprünglich zum Kirchspiel St. Wilhadi in Stade, welches direkt von Riquurs Schenkungen profitierte und später zur kirchlichen Eigenständigkeit gelangte.
- Somit ist die Beziehung von Riquur zu Twielenfleth über die damalige kirchliche und territoriale Struktur gegeben: Ihre Schenkungen und religiösen Engagements im Raum Stade beeinflussten Entwicklungen in Twielenfleth und der umliegenden Kirchengemeinde.
Die Urkunde, die Riquur direkt mit Twielenfleth (damals „Tuinunfliet“)  verbindet, stammt vom 16. Juli 1059 und wurde von Erzbischof Adalbert I.  von Hamburg-Bremen ausgestellt. In dieser mittelalterlichen Schenkungsurkunde wird die Übertragung umfangreicher Grundherrschaft und  Zehntrechte durch Riquur von Stade an die Kirche dokumentiert. In der  Urkunde werden explizit Tuinunfliet (Twielenfleth) und weitere Orte wie  Wrtfliet (Wöhrden) als Teil des Schenkungsgebiets genannt.
 
 Die wesentlichen Inhalte:
 -  Schenkung von Riquur an die Kirche, bestätigt durch Erzbischof Adalbert I.
-  Nennung von Tuinunfliet (Twielenfleth) als Teil der übertragenen Besitzungen.
-  Beinhaltet Zehntrechte, Grundbesitz, Einkünfte und weitere Privilegien in mehreren Dörfern, darunter Twielenfleth.
Diese  Urkunde ist die früheste schriftliche Erwähnung von Twielenfleth und  wurde zur Grundlage für viele regionale Jubiläen und  Geschichtsschreibungen im Alten Land.
